#90 Maximilian Pollux, “Ja, dann sterbe ich halt.”

“Wenn mich viele fürchten, bin ich sicher!”, dachte sich Maximilian Pollux auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Krimineller. Da war er gerade zwanzig. Die Taschen voller Geld und Drogen – dafür keine Freunde, eine Handvoll Haftbefehle im Nacken, die Polizei auf den Fersen, das zuckende Messer der Gegner stets im Blick.
Aber all das hatte sich Maximilian Pollux genauso ausgesucht. Mit zarten 13, frischpubertierend, als das Leben zu Hause bei den Eltern so fad und langweilig erschien, und das der Gangster im Fernsehen und Kino so cool, so schimmernd und so verheißungsvoll. Dem bewussten Berufseinstieg als Drogenkurier folgten viele weitere Sprossen der Kriminalkarriereleiter – bis er schließlich geschnappt und für 10 Jahre ins Gefängnis gesperrt wurde.
Maximilian ist nun frei, geläutert und hat seine wahre Mission gefunden: Kriminalprävention. Er schreibt Bücher, betreibt einen grandiosen Kanal auf YouTube und besucht Schulen, um Jugendliche vor den romantisch verklärten Dummheiten zu bewahren, die ihm selbst widerfahren sind.
In diesem Gespräch tauchen wir tief ein. Maximilian Pollux berichtet über seinen Weg, seine Entscheidungen, die Konsequenzen seines Handels, seine Wandlung – und gewährt Einblicke in das Seelenleben eines ehemaligen Straftäters, der mit posttraumatischen Konsequenzen leben muss.